Erste Hilfe bei Vergiftung

Symptome einer Vergiftung

  • Übelkeit, Erbrechen, Durchfall
  • Schwindel
  • Kopfschmerzen
  • verstärkter Speichelfluss
  • Schock
  • Erregtheit bis hin zur Aggression
  • Müdigkeit, Bewusstseinseintrübung bis hin zur Bewusstlosigkeit
  • Atemnot bis hin zum Atemstillstand

Giftnotrufzentralen

In jedem Vergiftungsfall sollten Sie so schnell wie möglich fachlichen Rat einholen.
Die Giftnotrufzentralen sind rund um die Uhr von Ärzten besetzt:

Gift-Notruf-Zentralen:
Gift-Notruf - Berlin: 030 / 19240
Gift-Notruf - Bonn: 0228 19240
Gift-Notruf - Erfurt: 0361 / 730 730
Gift-Notruf - Freiburg: 0761 / 19240
Gift-Notruf - Göttingen: 0551 / 19240
Gift-Notruf - Homburg: 06841 / 19240
Gift-Notruf - Mainz: 06131 / 19240
Gift-Notruf - München: 089 / 19240

Dort erfahren Sie, wie Sie sich im Vergiftungsunfall zu verhalten haben.

Bei der telefonischen Beratung werden i.d.R. folgende Fragen gestellt:

  1. Wer ist betroffen? Kind, Erwachsener oder ein Tier?
     
  2. Was wurde eingenommen?
    Halten Sie hierfür möglichst detaillierte Informationen bereit, wie z.B. Bezeichnung des (Putz-) Mittels, des Herstellers, Dosisangaben, Name der Pflanze etc.

     
  3. Wann wurde es eingenommen? Gesicherte Zeitangabe oder nur Vermutung? Gibt es ein Zeitfenster, in dem es passiert sein muss?
     
  4. Wie alt und wie schwer ist der Betroffene? Die Grenzen zwischen gefährlich und harmlos können sehr oft von Gewicht und Alter des Betroffenen abhängen.
     
  5. Wie viel wurde eingenommen? Wie viel war noch in der Packung? Wie viel ist jetzt noch vorhanden? Wie viel kann maximal eingenommen worden sein?
     
  6. Wie wurde die giftige Substanz eingenommen?
    Geschluckt, als Zäpfchen, eingeatmet, Hautkontakt, Augenkontakt?

     
  7. Wie ist der Zustand des Betroffenen?
    Gibt es Auffälligkeiten wie Erbrechen, Husten, sind Veränderungen der Hautfarbe zu sehen, ist der Betroffene benommen? Hat er Schmerzen, riecht er aus dem Mund, verweigert er das Trinken?

     
  8. Halten Sie eine Telefonnummer für einen Rückruf bereit. Es ist ggf. eine intensivere Recherche der Giftzentrale nötig, um eine Auskunft erteilen zu können. Meist werden Sie in wenigen Minuten zurückgerufen.

Erstversorgungsmaßnahmen beim einem Vergiftungsunfall

Das Wichtigste ist, Ruhe zu bewahren und sofort die giftige Substanz, Pflanze oder Verpackung sicherzustellen.

Erstmaßnahmen nach der Einnahme von Giftstoffen

Lassen Sie den Betroffenen Wasser, Tee oder Saft in kleinen Schlucken und Mengen trinken. Bei Säure- und Laugenvergiftungen sollte dies so schnell wie möglich erfolgen, um die Substanz aus der Speiseröhre und dem Magen zu entfernen.

Vorsicht:

  • Verabreichen Sie keine Milch! Milch ist kein Gegengift, sondern kann die Giftaufnahmen durch den Darm beschleunigen.
  • Der Betroffene sollte auf keinen Fall durch Reizung der Rachenhinterwand mit dem Finger oder ähnliche Aktionen zum Erbrechen gebracht werden. Dies kann oft für den Betroffenen gefährliche Folgen haben.
  • Verabreichen Sie kein Salzwasser, um Erbrechen auszulösen. Dies kann fatale Folgen haben!

Erstmaßnahmen nach der Einatmung von Giftstoffen

  • Entfernen Sie sich und den Betroffenen aus der gashaltigen Atmosphäre.
  • Sorgen Sie für Frischluftzufuhr.
  • körperliche Ruhigstellung des Betroffenen

Erstmaßnahmen nach Augenkontakt mit Giftstoffen

Besonders bei Verätzungen durch Säuren und Laugen:

Augen sofort mindestens 10-15 Minuten unter fließendem Wasser spülen und ggf. einen nassen Waschlappen ausdrücken. Halten Sie Augenlider dabei gut geöffnet.

Richten Sie den Wasserfluss direkt auf das Auge, um noch vorhandene Säure- bzw. Laugenreste so schnell wie möglich zu verdünnen und auszuspülen.

Erstmaßnahmen nach Hautkontakt mit Giftstoffen

  • Entfernen Sie sofort die benetzten Kleidungstücke.
  • Spülen Sie betroffene Hautpartien ausgiebig unter fließendem Wasser.

Erste Hilfe bei Bewusstlosigkeit nach Kontakt mit Giftstoffen

  • Bewusstlose in Seitenlage bringen, Kopf nach unten gewendet
  • keine Flüssigkeiten einflößen
  • keinen Brechversuch unternehmen
  • Unverzüglich den Notarzt 112 rufen!
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